
26 Sep Draußen sein und Loslassen
Ein „Bad für alle Sinne“ genossen letzten Donnerstag eine Gruppe von Maintaler*innen im herbstlich grünen Waldgebiet nahe der Wilhelmsbader Straße. Eingeladen dazu hatte die Bürgerhilfe Maintal unter der Leitung von Beate Steinke, eine für „Shirin Yoko“ (Waldbaden) ausgebildete Seminarleiterin.
Wer stapft den da durch den Wald, dachte sich vielleicht der eine oder andere Spaziergänger letzten Donnerstagnachmittag. Und was machen die denn da? nun ganz einfach: das heißt „Shinrin Yoko“ – das bedeutet so viel wie „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“. Dabei geht es vor allem um mehr Achtsamkeit, Entspannen und Entschleunigung im stressigen Alltag. In Japan gehört es schon lange zu den medizinisch anerkannten Behandlungs- und gesundheitsfördernden Methoden. Mittlerweile sind die positiven Effekte auch bei uns in Mitteleuropa wissenschaftlich belegt.
„Spürt genau hin, achtet auf die Farben, die Gerüche des Waldes“, empfiehlt Waldexpertin Steinke den Teilnehmern gleich zu Anfang. Mit Hilfe von Atem- und leichter Bewegungsübungen erspürte die Gruppe Körper und Umgebung, schulte die Sinne. Eine Übung war, sich einen Baum auszusuchen, mit geschlossenen Augen die Rinde mit den Händen zu erspüren oder sich fest an den Baumstein zu lehnen. „Anfangs kreisten mir noch tausend Gedanken durch den Kopf. Doch dann wurde ich immer ruhiger und nahm ganz intensiv wahr, was im Wald alles zu erleben ist,“ sagt Marion S., eine der Teilnehmerinnen. Besonders faszinierend fand Marion, dass sie lang vergessene Eindrücke wieder wahrnahm. „Ich spürte den weichen Waldboden unter meinen Füßen, sah das Funkeln des Lichts in Baumkronen, roch Wald und Herbst. Ich hatte plötzlich so ein Zuhause-Gefühl.“ Marion hätte nicht gedacht, dass ihr diese Erfahrungen innerlich so viel Ruhe bringen würden.
Als die Gruppe auf die Uhr schaut, sind zwei Stunden vergangen. Keiner hat bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Die einhellige Meinung von allen: „Das hat viel Spaß gemacht, wir fühlen uns jetzt richtig wohl. Das müssen wir unbedingt wiederholen“.
Dieser Meinung war auch Michael Gruhn, der die Gruppe seitens des Veranstalters betreute. Es sei das erste Mal, dass die Bürgerhilfe das Waldbaden im Programm habe. „Der erste Termin war sofort ausgebucht, und unser Nachfolgetermin ist leider auch schon voll,“ informiert Gruhn. Das passe zum Zeitgeist. Mehr Menschen bräuchten eine Auszeit oder die Gelegenheit zu entspannen. „Der Blutdruck sinkt, und die Immunabwehr wird angeregt,“ ergänzt Gruhn. Deshalb plane die Bürgerhilfe so bald wie möglich weitere Termine zu realisieren. Informationen, liebe Leser*innen, werden rechtzeitig über unsere Webpage und die Presse veröffentlicht.
- Beate Steinke begrüßt die Gruppe
- erste Kontaktaufnahme mit Wald und Natur
- Einfach mal tief durchatmen!
- Ein kleines selbstgebasteltes Naturbild zum Abschied