Im schönen Kinzigtal

Die Wandergruppe der Bürgerhilfe Maintal erkundet die Hänge des Kinzigtals bei Bad Soden-Salmünster

Gibt es eigentlich Wander-Gummistiefel? Bei dieser Wanderung der Bürgerhilfe Maintal wären sie sicherlich nicht verkehrt gewesen. Denn direkt nach dem Start der 41 Wanderinnen und Wanderern am Ortseingang von Bad Soden mussten die Wiesen des Flüsschens „Salz“ überquert werden, und die hielten reichlich Regenwasser für die Wanderer bereit. Rechtzeitig zum Start der Wanderung setzte auch noch Regen ein, sodass auf dem Weg nach Salmünster viele Regenschirme bunte Punkte im tristen Regenwetter setzten.

In Salmünster, an der barocken Pfarrkirche St. Peter und Paul angekommen, konnte man allerdings wieder ohne Regenschutz erfahren, dass im dreißigjährigen Krieg die tapferen Frauen von Münster „durch Klugheit und List das Städtchen vor der Einnahme durch schwedische Truppen retteten“. So waren die Männer auf dem Feld, als schwedische Reiter angriffen. Die Frauen holten in höchster Not Bienenkörbe herbei und schleuderten sie auf die Reiter. Ihre Pferde gingen in Panik durch und das Dorf blieb von Plünderung und Brandschatzung verschont. Vorbei an den in Bronze modellierten tapferen Frauen ging die Gruppe nun unter der Autobahn in Richtung der „Großen Kuppe“. Um dorthin zu gelangen, mussten allerdings erst einmal ca. 150 Höhenmeter erklommen werden. Der Ausblick auch an so einem Regentag belohnte jedoch die Wanderer.

Auf dem Weg zurück ins Kinzigtal passierte man das Motocross-Gelände des MSC Aufenau. Nicht lange und der Landgasthof „Zur Quelle“ in Aufenau kam in Sicht. Hier kehrte man zu Mittag ein. Gut organisiert wurde die Gruppe vom Team der „Quelle“ bewirtet und der Espresso zum Schluss krönte ein sehr gutes Mittagessen. Nach der Mittagspause musste wieder die Talseite gewechselt werden. Wieder erwartete die Gruppe überflutete Wiesengebiete und nach Rückfragen bei entgegenkommenden Wanderern und nach Durchschreitung überfluteter Abschnitte am Kinzigufer konnte doch der trockenste Weg gefunden werden. Durch Neudorf hindurch ging es Richtung Hangweg am Münsterberg. Die 100 Höhenmeter waren gleichmäßig zu erwandern, sodass bald Bad Soden in den Blick kam. Durch das Kurgebiet von Bad Soden erreichte man den Kurpark und das darin liegende Spessart Forum. Nur wenige hundert Meter entfernt kam der Parkplatz in Sicht und die Wandergruppe konnte nach einem recht bunten Wandertag mit Regen, Graupel, Wind und Sonnenschein wieder in die Autos steigen und in Fahrgemeinschaften den Weg nach Hause antreten.

Die Wanderung hatte eine Gesamtlänge von 17,4 km bei 250 Höhenmetern im Anstieg und einer reinen Wanderzeit von ca. 4:14 Stunden.

Verfasser: Michael Pohlner