Bürgermeisterin Böttcher überreicht als Dank eine Packung Merci an die Tafelleitung und den Vorstand

Magistrat besucht Maintaler Tafel

Die Bürgermeisterin und der erste Stadtrat  besuchten die Tafel Maintal, um den Aktiven für ihre überaus wichtige Arbeit und ihr Engagement zu danken.

Am 10. Dezember statteten die Bürgermeisterin Monika Böttcher und der erste Stadtrat Karl-Heinz Kaiser  der Tafel Maintal einen Besuch ab. Sie tauschten sich mit Uli Ehmcke, der gemeinsam mit Brigitte Eggensperger die Tafel bis Ende des Jahres leitet, und seinem Nachfolger Karl-Heinz Lutz, der mit seiner Frau Heike die Leitung ab dem 1.1.23  übernehmen wird,  über die aktuelle Situation sowie dringende Wünsche und Anliegen aus. Immerhin hat sich die Zahl der Tafelkunden im Jahr 2022 verdoppelt. Eine große Herausforderung für die ehrenamtlich Aktiven der Tafel.

Viele Säulen sorgen dafür, dass dort die Abläufe verlässlich funktionieren. So gibt es für jeden Bereich Verantwortliche: von den einzelnen Lebensmittelgruppen über die Anmeldung und die Dokumentation. Das Team holt werktäglich Lebensmittel bei Supermärkten & Co. ab, sichtet und sortiert die Ware und bereitet sie für die Ausgabe vor. Böttcher und Kaiser erlebten hautnah die teilweise  recht anstrengenden Arbeitsabläufe hautnah mit. Die aktiven „Helferlein“, größtenteils bereits im Seniorenalter, heben und transportieren oft recht schwere Kisten oder kümmern sich beispielsweise um sachgerechte Sauberkeit und Kühlung, um den Auflagen der Lebensmittelbehörde zu entsprechen. Monika Böttcher war nachhaltig von dem Einsatz der Tafelmitarbeiter beeindruckt, beispiesweise von Gisela Hermann, die mit ihren  87 Jahren  seit 17 Jahren täglich mit gleichbleibendem Engagement Ware kontrolliert und sortiert.

Ehmcke und Lutz führten die Bürgermeisterin und den Stadtrat durch die Räumlichkeiten. Thema des Gesprächs war vor allem das Problem der Warenbeschaffung. Die Zahl der Tafel-Kundinnen und -Kunden hat sich aufgrund von Inflation, Pandemie und Kriegsfolgen seit Jahresbeginn um etwa die Hälfte erhöht. Damit suchen in ganz Deutschland deutlich über zwei Millionen armutsbetroffene Menschen Unterstützung bei der Ehrenamtsorganisation – so viele wie nie zuvor.  „Wir stecken viel Engagement und Mühe in die Beschaffung von Lebensmittelspenden, damit die Kundinnen und Kunden der Tafel Maintal auch in diesen Zeiten mit gefüllten Taschen nach Hause gehen können“, erzählte Uli Ehmcke. Trotzdem machen er und Mitstreiter Lutz sich Sorgen um die Zukunft. Nachdenklich stimmt die Besucher auch die Tatsache, dass 40% der Tafelkunden in Maintal Kinder sind. Hier stellt sich die Frage, wie es sich verhindern lässt, das Armut erblich wird. Die oft zitierte Altersarmut spielgelt sich in der Altersstruktur der AbholerInnen der Tafel Maintal nicht so drastisch wie sonst in Deutschland wieder.  „Lediglich“ 12% der Tafelkunden sind in Maintal älter als 60 Jahre.

Böttcher bedankte sich zum Abschied herzlich für das herausragende ehrenamtliche Engagement bei allen Aktiven der Tafel. Sie betonte, dass die Tafel in Maintal eine wichtige Funktion einnimmt und als Einrichtung nicht mehr wegzudenken ist. Zum Abschied versicherte die Bürgermeisterin, weiterhin ein offenes Ohr für etwaige Probleme der Tafel zu haben und sicherte ihre tatkräftige Unterstützung zu, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu finden. Stadtrat Kaiser schloß sich dem Dank an und brachte die Idee ein, zum Neujahrsempfang im Rathaus eine Spendenbox für die Tafel Mainl aufzustellen. Die Tafelleitung freut sich und plant mit der Spende haltbare Lebensmittel zuzukaufen, die in der Regel nicht Teil der täglich eingesammelten Waren sind.

Bei dieser Gelegenheit wurde übrigens auch über den Textilladen und den KinderShop der Bürgerhilfe gesprochen. Beide Shops leiden unter räumlicher Enge und wären an einem zentraleren Ort in Maintal besser platziert, um mehr Kundschaft anzuziehen. Leider gibt es im Augenblick keine leerstehenden Läden in Maintal, die geeignet wären. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.